83 Ribbeck

Dorfkirche, 13. Jh. | barocker Umbau 1722 | Erweiterung 1887 | Stamm des legendären Birnbaums wird in der Kirche aufbewahrt | Dorf-Ensemble mit Schloss, Alter Schule, Bauernhöfen und Wohnhäusern

Im Jahre 1237 wurde erstmalig ein Henricus de Ritbeke urkundlich erwähnt. Erst im Jahre 1335 findet das Dorf Ribbeck unter dem Namen „Ridbek“ Erwähnung. Die Kirche wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jh. erbaut. Ein barocker Umbau folgte 1722. Im Jahre 1887 wurde das Kirchengebäude nach Osten um 6 Meter verlängert und erhielt die Korbbogenfenster. Im Norden und Süden kamen zweigeschossige Anbauten hinzu. Unter dem südlichen Anbau befindet sich die tonnengewölbte Gruft der Familie von Ribbeck. In ebendieser Zeit erhielt der Innenraum der Kirche seine ornamentale Ausmalung. Das Kirchenschiff wurde mit einer Apsis abgeschlossen. Die Schlusssteine der Portal- und Fensterfaschen sind mit Palmwedeln verziert. Die westliche Vorhalle mit dem Walmdach zeigt Christus als Schlusssteinzier über dem Korbbogenportal. Der Westturm trägt eine barocke welsche Schweifhaube mit angeschlossener achteckiger Laterne. Ab 1985 begannen zahlreiche Sanierungs- und Umbauarbeiten an der Kirche. So wurden die Kirchenbänke entfernt und durch Stühle ersetzt. Von der Ausstattung des 19. Jh. blieb die hölzerne Kanzel erhalten. Die Restaurierung erfolgte in neoklassizistischer Fassung von 1887. Vorbild war die damalige Schinkelschule. Nach Voranmeldung bietet die Gemeinde 30minütige Führungen mit geistlichem Wort an. Mehr Informationen zu den regelmäßigen Veranstaltungen und Ausstellungen unter: www.kirche-ribbeck.de. Nach Anmeldung oder zu besonderen Veranstaltungen werden Kaffeetafeln angeboten. 2013 wurde im Pfarrgarten das Café „Ribbäcker“ eröffnet, mit einem Holzbackofen der nach alten Plänen neu errichtet wurde. In Ribbeck gibt es über die Kirche hinaus viel zu entdecken: das Schloss, die Alte Schule, einen Kinderbauernhof und einen Barfußpfad.

Kirchengeschichten

Theodor Fontane griff eine Legende des Herrn von Ribbeck auf, in der beschrieben wird, wie der Gutsherr an Kinder Birnen verschenkte. In sein Grab sollte man ihm eine Birne legen. Sein geiziger Sohn spendierte keine Birnen mehr, jedoch sproß aus dem Grab des Herrn von Ribbeck ein Birnbaum, der für alle Dorfbewohner frei zugänglich war. Diese Gedicht erlangte deutschlandweite Berühmtheit. Der legendäre Birnbaum wurde bei einem Sturm im Jahre 1911 umgeworfen. Der Birnbaumstamm wurde zu einem Aschenbecher umgearbeitet und stand viele Jahre im Ribbeckschen Doppeldachhaus. Jetzt hat er seinen Platz in der Ribbecker Kirche gefunden und erinnert an den spendablen Birnenspender. Www.kirche-ribbeck.de

Anschrift

Am Birnbaum 2, 14641 Nauen, OT Ribbeck,

Öffnungszeiten

April-Okt. 10-18 Uhr, März-Nov. Fr - So von 10-16 Uhr, sonst nach Absprache mit Annette Wiesner, Tel. 0172.4 69 28 04, www.kirche-ribbeck.de

Pfarrer/in

Dr. Johannes Neugebauer
Telefon 03321.4 07 16 59
johannes.neugebauer@gmx.de