35 Rathenow, St. Georg

St. Georg, eingeweiht 1893 | Umbau 1986 | 14 Kreuzwegstationen mit Rathenower Motiven

Die Kirche im neogotischen Stil wurde 1893 als erstes katholisches Gotteshaus seit der Reformation in Rathenow eingeweiht - blieb aber unvollendet. In der NS-Zeit wurde 1941 Pfr. August Fröhlich von der Gestapo verhaftet, da er sich für die in den optischen Werken misshandelten polnischen Kriegsgefangenen öffentlich einsetzte. Er starb am 22.06.1942 im KT Dachau. 1986 erfolgte eine Innenneugestaltung der Kirche. Eine Besonderheit sind die 14 Gemälde des Kreuzweges Jesu – in einer modernen und lokal geprägten Version. 1988 beauftragte Pfr. Vopravil den Berliner Künstler J. Bode mit der Erstellung dieses Kunstwerkes. Obwohl dieser Kreuzweg sich streng an die überlieferte mittelalterliche Reihenfolge der einzelnen Stationen hält, ist dieses Werk in seiner Gestaltung einzigartig. Der Künstler verlegt den grausamen letzten Weg Jesu in die Gegenwart nach Rathenow. Schwerpunkte hierbei sind das alte Rathaus in der Jahnstraße, die St. Marien-Andreas Kirche und der Bismarckturm. Der Leidensweg führt über 14 Stationen quer durch Rathenow über Denkmäler und Sehenswürdigkeiten der Stadt. Der Weg beginnt mit der Verurteilung Jesu durch Pontius Pilatus (ehemaliges Stasi-Gefängnis) und endet mit der Grablegung Jesu (Kath. Kirche Rathenow). Auf diesen Bildern sind Abbildungen der Gebäude und Menschen sowie deren Kleidung aus dem Jahre 1988 zu sehen. Da dieses Werk unmittelbar vor der Wende geschaffen wurde, gibt es einen atmosphärischen Eindruck von dieser auch durch Lethargie und Hoffnungslosigkeit geprägten Zeit wieder. Vor allem in der Fastenzeit vor Ostern wird dieser Kreuzweg in einer besonderen Form des Gebetes betrachtet.

Anschrift

Friesacker Straße 3-5, 14712 Rathenow,

Öffnungszeiten

Besichtigung vor und nach den Gottesdiensten oder nach Voranmeldung bei Pfarrer Scholtz Tel. 03385.50 34 05

Pfarrer/in

Bernhard Scholtz
Telefon 03385.50 34 05
b.scholtz@yahoo.de