63 Havelberg, Dom St. Marien

Dom, 1170 als romanische Basilika geweiht | 1280-1330 gotischer Umbau | reiche Ausstattung | Lettner aus Sandstein

Weithin sichtbar steht der Dom St. Marien oberhalb der Havelberger Stadtinsel auf dem bergigen nördlichen Havelufer. 946/948 wurde von König Otto I., dem späteren Kaiser, östlich der Elbe u. a. das Bistum in Havelberg gegründet, um den christlichen Glauben auch in die damals slawisch besiedelten Gebiete zu bringen. Am 16. August 1170 wurde der Havelberger Dom durch Bischof Wichmann von Magdeburg geweiht. Zu dieser Zeit war er als schlichte Basilika gestaltet, die Mauern wurden mit Grauwackersteinen errichtet. Eine flache Holzdecke überspannte die drei Längsschiffe dieser Basilika mit Ost und Westflügel. Noch heute sind viele Elemente aus der romanischen Zeit erkennbar. Dem wehrhaft wirkenden Westriegel wurde um 1200 ein Abschluss aus Backstein für das Läute-und Glockengeschoss aufgesetzt. 1279 blieben nach einem Brand nur Außenwände, die romanischen Pfeiler mit ihren Rundbögen sowie der Turm stehen. Im Zuge des Wiederaufbaus bis um 1330 fügte man dem Kirchenschiff gotisches Mauerwerk und Kreuzgewölbe hinzu. Zu den ältesten Einbauten gehört die Triumphkreuzgruppe von 1280. Die im Lettner und den seitlichen Chorschranken untergebrachten 20 Reliefs und 14 Skulpturen aus Sandstein stellen ebenso wie die Buntglasfenster Szenen aus dem Leben Jesu dar und datieren aus dem Anfang des 15. Jh. Aus der selben Zeit finden sich im nördlichen Seitenschiff sieben mittelalterliche Fenster mit Glasmalereien. Die Orgel stammt von 1777 und ist noch heute zu hören. Im Chorraum steht eichenes Chorgestühl von 1300 bis 1350 mit reizvoll geschnitzten Figuren. Zu den bedeutenden Ausstattungsstücken gehören auch: Reste der ornamentalen Deckenmalerei von 1330, die St. Annen Kapelle von 1508 sowie die St. Annen Kapelle aus dem frühen 14. Jh., der Renaissance-Taufstein von 1588, die Barockkanzel von 1693 und der monumentale Barockaltar mit Darstellung des Abendmahls von 1770. 1561 hielt die Reformation Einzug im Dom und wurde mit neuen evangelischen Statuten 1581 abgeschlossen. 1819 wurde das nunmehr ev. Domstift aufgelöst und es folgte die Enteignung der Stiftgüter zu Gunsten des preußischen Fiskus, die Stiftgüter verwaltete nun ein staatliches Domänenamt. Im 19. Jh. Gab es umfangreiche Restaurierungsarbeiten im Innen- und Außenbereich, im 20. Jh. Immer wieder Instandsetzungsarbeiten. Ab 1996 kam der Havelberger Dom in den Besitz der "Stiftung Dome und Schlösser Sachsen-Anhalt", die nun für den baulichen Erhalt verantwortlich ist. Heute wird die Domkirche von der St.-Marien-St.-Laurentius-Gemeinde für ev. Gottesdienste und musikalische Veranstaltungen aller Art genutzt. Das Ensemble aus Kirche, ehemaligem Kloster und den Gebäuden wie Propstei, Dechanei, Domhospital, Domschule und Wohnhäuser der Domherren prägt noch heute das Havelberger Stadtbild. In den angrenzenden Klostergebäuden ist auch das Prignitz-Museum mit Ausstellungen über die Dom-, Stadt- und Siedlungsgeschichte beherbergt. > www.havelberg-dom.de

Anschrift

Domhof, 39539 Havelberg,

Öffnungszeiten

Mai-Sept. 9-19 Uhr, So 12-19 Uhr | April und Okt. Mo-Fr 10-17 Uhr, Sa 10-18 Uhr, So 12-18 Uhr | Nov.-März 10-16 Uhr, So 12-16 Uhr Anmeldungen: Tel. 0152.276 619 89 E-Mail: buechertisch@havelberg-dom.de

Pfarrer/in

Frank Städler
Telefon 039387.7 91 04
pfarramt@havelberg-dom.de oder buechertisch@havelberg-dom.de