4 Bagow

Nicht zu übersehen, gelegen an der Weggabelung, wurde die neue Bagower Kirche 1907 vom königlichen Baurat Büttner aus Steglitz erbaut, nachdem die vom Friedhof umgebene Kirche am Mühlenberg mehrfach nach Blitzschlag abgebrannt war. Die Fassade verbindet geschickt verschiedene Baustile miteinander, wird aber dem Jugendstil zugeordnet. Die Ausstattung im achteckigen Inneren stammt zum Teil noch aus dem barocken Vorgängerbau. Stifterbild, Wappen- und Grabtafeln sowie Vermerke auf den Fenstern weisen auf die Verbindung zu den Patronatsfamilien von Ribbeck und von Brösicke hin. Der hölzerne, barocke Altaraufsatz von 1698 und die Kanzel sind stilistisch eine künstlerische Einheit. Eine zinnerne Taufschüssel von 1697 zeugt von der Geschichte der Gemeinde. Die Kunstglasfenster wurden 1907 von der Familie von Ribbeck gestiftet. Nachdem die Kirche zu DDR-Zeiten schon dem Verfall preisgegeben war, konnte sie dank verschiedener Spender in den 90er Jahren saniert und am 23.06.1995 neu eingeweiht werden. Die Glocken sind Geschenke zum Wiederaufbau. Die Familien von Brösicke und von Ribbeck begegnen einem hier noch an anderen Orten, die Namen finden sich in etlichen Kirchen auf Gedenktafeln und Grabmalen. Auf dem Bagower Friedhof, wo ehemals die Kirche stand, gibt es eine Grabstelle der von Ribbecks. Von dort aus hat man einen schönen Blick über die Landschaft.